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Die wundersame Auferstehung

Marco Salm

9. Sept. 2025

Mutschellen ist nach einer schwachen ersten Halbzeit gegen Baden bis zur 83. Minute vermeintlich hoffnungslos mit 0:3 in Rückstand. Danach überschlagen sich die Ereignisse. In der Schlussphase erzielt das Heimteam vier Tore und dreht ein verrücktes Spiel in den letzten Spielminuten sensationell.

Es war eine Halbzeit zum Vergessen: 0:2 lag man nach nicht einmal zehn Zeigerumdrehungen im Hintertreffen. Man machte dem Gast aus Baden bei dessen Torerfolgen das Leben allerdings auch sehr leicht. Uvejs Murati profitierte zunächst von einem Fehlpass und doppelte wenige Sekunden später nach. Mit einem einzigen weiten Ball hebelte der Gast die gesamte Heim-Abwehr aus.

 

Baden blieb auch nach der frühen Zweitoreführung die bessere Mannschaft. Dem Heimteam wollte so gar nichts gelingen. Der Gast ging deutlich giftiger in die Zweikämpfe und überzeugte mit energisch vorgetragenen Gegenstössen, welche die Mutscheller Hintermannschaft immer wieder in Bedrängnis brachte. Einen dieser Konter schloss Milan Gligic nach mustergültiger Vorarbeit von Younes Oussadit erfolgreich zur komfortablen 0:3-Pausenführung ab.

 

Trainer Shani Tarashaj hatte genug gesehen. Er brachte mit Mattia Bellisario, Michael Mazzarella und Memet Elmazi drei frische Kräfte, die allesamt noch im Teenager-Alter sind. Die Änderungen zeigten Wirkung. Tarashajs Mannschaft trat fortan deutlich entschlossener auf. Es gelang vermehrt, dem Gegner physisch Paroli zu bieten und man kam nun auch ab und an gefährlich vor das gegnerische Tor. Kurz nach der Pause war es Daniele Cuviello nach Vorarbeit von Mattia Bellisario, der die bis dato beste Mutscheller Möglichkeit für sich notieren lassen konnte. Er sah seinen Abschluss aber haarscharf am Pfosten vorbeizischen.

 

Auch wenn die Tarashaj-Elf sichtlich bemüht war, gefährlich wurde es weiterhin nur selten. Auf der Gegenseite zeigte sich auch Baden vor dem Gehäuse von Orlando Gyr deutlich weniger zwingend als noch im ersten Umgang. So begannen sich nach 80 Minuten die meisten Zuschauenden beim weiterhin klaren Skore von 0:3 mit der Niederlage abzufinden. Erste machten sich bereits auf dem Heimweg. Ein grosser Fehler, wie sich bald herausstellen sollte. In der 84. Minute bediente Memet Elmazi den an der Strafraumgrenze postierten Mattia Bellisario. Dessen trockener Abschluss fand den Weg zum 1:3 ins Gehäuse. Nur wenige Minuten später stand erneut der eingewechselte Elmazi im Mittelpunkt. Er verwertete eine Vorarbeit Daniele Cuviellos per Kopf zum 2:3.

 

Spätestens mit dem Anschlusstreffer war wieder Feuer im Burkertsmatt-Dach. Das Heimteam hatte Lunte gerochen und powerte weiter. Man befand sich bereits in der Nachspielzeit, als Denis Gjokaj nach einem Eckball das Spielgerät im Gewusel über die Torlinie stocherte. Was wenige Minuten zuvor kaum jemand für möglich gehalten hätte, wurde Tatsache: Mutschellen glich in einem Spiel, in dem es lange unterlegen war, aus.

 

Damit war die Geschichte aber noch nicht zu Ende geschrieben: In der letzten Sekunde kam Mutschellen erneut zu einem Corner. Die nahe vor das Gehäuse getretene Flanke verwertete Janick Seiler wuchtig per Kopf zum unfassbaren 4:3- Siegtreffer. Nun brachten auf der Burkertsmatt alle Dämme. Kaum ein Zeuge dieses Spiels hat wohl jemals eine überraschendere und dramatischere Schlussphase in einem Fussballspiel erlebt.

 

Mit dem Last-Minute-Sieg bleibt Mutschellen an der Tabellenspitze und tankt Moral für die nächsten Spiele. Als nächstes wartet Aufstiegsanwärter Lenzburg auf die Burkertsmatt-Elf. Das Spiel findet auswärts am Samstag, 13. September 2025, 17.30 Uhr, statt.

 

  

FC Mutschellen – FC Baden II 4:3 (0:3)

Burkertsmatt. –   220 Zuschauer. – SR: Albayrak. – Tore: 7. Ameti 0:1, 8. Ameti 0:2, 36. Gligic 0:3, 83. Bellisario 1:3, 88. Elmazi 2:3, 92. Gjokaj 3:3, 95. Seiler 4:3.

Mutschellen: Gyr; Lukaj, Iloski (57. Mori), Gjokaj, Cuviello; D. Baumann, Hasic (46. Elmazi), Pfyl; Balazhi (46. Mazzarella), Seiler, Merendino (46. Bellisario).

Baden: Carriero; Malagrida, Weilenmann, Esguerra, Sapienza; Nasufi (72. Di Giovanni), Ukshini, Ladner; Gligic (76. Avdyli), Ameti (79. Wyss), Oussadit (69. Spasojevic).

Bemerkungen: Mutschellen ohne Rizzo, Nascimento, K. Baumann, Hoti, Kempter, Staubli, Padovano, Sforza, Thoma, Beha, Anklin.  – Verwarnungen: 40. D. Baumann, 66. Nasufi, 74. Ameti (alle Foul).

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